In diesem Buch muss man sorgfältig zwischen den Zeilen lesen, um einen schwachen Eindruck davon zu gewinnen, wer Kathy und ihre Freunde in einer anderen Gesellschaft hätten sein können. Im Alter von 16 Jahren müssen die Kollegiaten Hailsham verlassen und kommen in In den Cottages kommt das Gerücht auf, dass Liebespaare aus Hailsham eine Zurückstellung von drei Jahren erhalten können, so dass sie noch ein bisschen Zeit für sich haben, bevor sie mit dem Spenden beginnen, wenn sie beweisen können, dass sie sich wirklich lieben. Hinter der Normalität, der Banalität verbarg sich für mich ein kaltes Grauen, das den Opfern selber aber gänzlich unbewusst ist.Es geht in meinen Augen nicht nur über die Ethik der Wissenschaft, sondern es ist auch ein prägnantes, eindringliches Sinnbild der Sterblichkeit; auf eine gewisse Art und Weise kann man sich wiederfinden in diesen Kindern. Es führt aber dazu, dass ich mich unwillkürlich ein wenig ärgerlich frage, ob Kathy nicht vorher ein bisschen mehr überlegen hätte können, bevor sie diese Geschichte erzählt.
Dieser Hintergrund kann – trotz seiner Diskussionswürdigkeit – mit Hilfe dieses Buchs nur durch Weiterdenken untersucht werden.Schwerpunktmäßig geht es sowieso um Kathy H. und ihre Beziehungen zu ihren Kameradinnen und Kameraden – in erster Linie ihrer Freundin Ruth, die man vielleicht nicht unbedingt zur Freundin haben möchte, und ihren Freund Tommy. Tommy ist allerdings nicht kreativ und hat auch keine Begabung für Kunst, weshalb er von seinen Mitschülern gehänselt wird.
Dies ist ein Beziehungsdreieck, das Kathy durch ihr ständiges Sich- und Andere-Hinterfragen allerlei Herz- und Seelenpein bereitet, wobei man beim Lesen nicht selten staunt, wie zielsicher sie bei all ihren Überlegungen und Erinnerungen immer wieder in die Irre geht – bis es schließlich zu spät ist, um noch einmal einen neuen Weg zu gehen und Glück zu finden.Da wir die Ereignisse nur durch Kathy wahrnehmen können, die selbst nur mit „Betreuern“, „Spen-dern“ und „Guardians“ zu tun haben scheint, sind wir gezwungen, mit ihr durch ihr Leben zu irren, ohne wirklich viele realistisch Anknüpfungspunkte zur positiven Identifizierung zu finden.
Gute Idee, sehr gute Ausführung, aber nichts, was einen Roman erfordert. Der Autor hat wahrlich toll geschrieben. Wiedererkannt von Remains of the Day habe ich die Erzählperspektive: Der Rückblick in die Vergangenheit, das Geschehen auf zweierlei Zeitebenen. Ob man es wahrhaben will oder nicht, "Alles was wir geben mussten" ist in sich eine Metapher auf unsere moderne Gesellschaft und genau diese Erkenntnis lässt den Einen oder Anderen am Ende wohl so hiflos dastehen.Nichts hindert Dich daran, das Buch eventuell in einem halben Jahr nochmals zu lesen?Constant Tonnelier - 15 days of prayer with Saint Therese de LisieuxSo selten fällt es mir schwer, eine richtige Inhaltsangabe zu schreiben. Dies ist wohl auch Herr Ishiguros Absicht gewesen, beim Schreiben dieses Buchs – und es ist ihm wunderbar gelungen. Kathy und ihre Freunde leben in Hailsham, einem wunderschön ländlich gelegenen Heim, wo sie eine gute Schulausbildung erhalten und in bescheidenem Rahmen alles haben, was sie zum Leben brauchen.
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Während Kathy als Betreuerin einer anderen Spenderin beisteht, trifft sie in dem „Krankenhaus“ auf Ruth. Eine sehr schwierige Frage. Herr Rau erzählt von sich und der Schule. Sie freut sich sehr über das Wiedersehen und möchte zusammen mit Kathy Tommy besuchen, der auch mittlerweile Spender ist. Daher gibt es auch nur vier Sterne. Wann und wem erzählt sie überhaupt die Geschichte? Kazuo Ishiguro, Never Let Me Go (Buchbesprechung mit minderen Spoilern.) Ein Lehrerblog.Kathy erzählt aus ihrem Leben: Wie sie in Hailsham mit Tommy und Ruth und den anderen aufwuchs, einer Bestimmung entgegen. Dort, wo er wirken kann.Auch wenn dem Leser recht schnell bewusst wird, worum es in Vielleicht ist es aber auch das, was Ishiguros Roman ausmacht:Wer könnte bei diesen Worten sagen, dass es nicht die Gedanken einer ganz normalen Sechzehnjährigen sind?Dieser Balanceakt und weitere Szenen dieser Art waren es, die als Thematik so faszinierend, wenn auch nicht wirklich neu waren.
Ich wollte tiefer gehen, aber nur durch Kathys Bericht ist dies nicht möglich.
Aber die Lehrer, so engagiert und…
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Denn wie schon andere Rezensenten hier beschrieben haben, entfaltet sich das Buch mit seinen vielen Ebenen wohl erst nach der letzten Seite beim Leser, weshalb ich mir ein Bisschen wünschte, ich hätte noch aufmerksamer gelesen und mehr von dieser dystopischen Parallelgesellschaft aufgesaugt. Tommy tut Kathy leid, und sie möchte ihm helfen. - Ein Junge, sein Hund und das Ende der WeltIn deinem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert.
Ob man es wahrhaben will oder nicht, "Alles was wir geben mussten" ist in sich eine Metapher auf unsere moderne Gesellschaft und genau diese Erkenntnis lässt den Einen oder Anderen am Ende wohl so hiflos dastehen.Habe dieses wunderschöne und tieftraurige Buch gestern Abend zwar zu Ende gelesen, doch die Themen, welche Ishiguro hier subtil mit einer kühlen, betrachtenden Distanz vermittelt, kreisen weiterhin in meinem Kopf.